Bleibt bei den Worten/ Auge, dein Groll
Baracken am Hang und dunkel die Reihen der Fenster,
offen, verstreut, zu sehen daraus, zu hören vor allem in alle Winde.
Heldenstücken geviertelt, den Kiosk am Denkmal,
und Schattensoldaten
Wie Kränze kauen an den flachen Schwertern,
Buchstaben spucken, bleierne Lettern über Gras und Asphalt.
Zäh hält das Weiße am Holz, der Staub zu den Zähnen
Mühsam war es immer,
zu waschen die harten Blätter, das Laub,
Steineiche und Ahorn, den Lorbeer, das Brot und die eisernen Betten.
Die Hand weist stumm, die dritte: Oleander, Oleander.
Zielt mit dem Laub der Platane, mit Worten, sehr alt, übers Pflaster
Als sängen die Steine, die gebetteten, fallengelassenen Knochen,
warten, einen Nachmittag lang mit der Sonne im Rücken,
Frauen am Brunnen, Männer auf eisernen Stühlen,
Zementsäcke, Armiereisen, trockener Rost.
Unruhig zittern die Häuser,
die Wälder dahinter stehen verbrannt
Am Horizont die alten Götter, aufgestört von Feuer, Fleiß und Gier.
Was werden sie sagen, der Staub auf der Zunge
- Es wird, ist geworden, gewesen, vorbei?
Sprechen dem mißtrauischen Schweigen der Kinder nach,
in den trockenen Takt der Bäume, wo seither die Sonne Fels radiert…
Die man weggeholt hat und verschoben,
in die Ordnung verbaut der Gewehre,
dauern in metallenem Flechtwerk.
Die wiederkamen ins Land der stumm gewordenen Knochen,
geflickt und in neuen Hemden, würgen am sandigen Dank.
Nur Worte: Was würden sie gesagt haben
Bleib bei den Worten,
Auge, dein Groll,
trocken und bitter
Weiß liegt im Mittag der Hang, schabt der Herzschlag der Uhren
Armeni-Rhetymno-Dresden, 2007/2009
zurück