Glücklicher Schlaf



Die hier die Brocken geschichtet am Berg,
ihres Blutkuchens Teil in Kalk und Rost gebacken;
erlegen sind sie mitsamt allen Wünschen,
      die Pflanzer, die Witwen, die Krieger in Schwarz.
Nach der Größe geordnet oder in freier Vereinigung
am Wunschwasser die Tiere verharren, sehr klein.
Die Tiere, die sie gesät haben

Schlag auf Schlag wird es Morgen,
pünktliche Wagen die Knochen erbrechen.
Hände und Füße genug. Sie müssen

Kennen den Platz aller Dinge, der Lippen Gewicht, die Angst vor dem Brot.
Auch dieses Gebirge wird enden, auch jenes Knochenstück
unter der Haut, aufgehen die Feiertagsschachteln
(Reinhard, Günther, Emil, Anna...)

Auch dir das Vertraute.
Aufgehen Masken nach Jahren und Gramm,
da in Namen das Stapelgrab sackt:
Du wirst es nicht vor morgen wissen

Aufgehen Körper, noch im Verfall;
im Sog der Farben noch hier, schöner Bäume,
mein Tier seinen Schritt macht, immer den ersten

Auch ich, mit dem Kitt der Kalender vertraut,
geschabt aus den Spalten, handle mit trockenem Herzfett,
      den Uhren die Zeit ab.
Schiebe Worte hangauf, den Farben nach: trink doch und iß.
Auch du wirst gezählt werden unter die Steine

Aufwärts, im Tag krümmen sich Masken.
Aufwärts, Taucher im Rippengehege.
Überall Augen. Tausch doch

Bleiches Holz in der Sonne, Rostflecken, das Blech...
Sei dir der Spanne bewußt, sie wird kürzer

Dein Atem und der erste Satz des Schlafes...
Am äußersten Rand des Meeres rollen Steine bergauf

Ein Mann geht vorüber, auf den Schultern den Tag.
Licht, blaues Dreieck, und weiß weht der Wind.
Dunkel mein Haar, weiß in der Sonne

Dein Atem, die Ameisenschritte, als fiele sehr weiches Glas


Spili - Rhetymno - Dresden, Aug.-Dez.2007




zurück