Heute



                                           ("viel weniger": César Vallejo)

Heute gefällt mir das Leben
Seine Hand auf der Flucht autonom oder meine
Harfend im Bart in Bewegung: wie unscheinbar

Selbstverständlich, verschwiegen... Wenn es zwei wären
Nicht auszuhalten. Gestern
war es der Regen der teilte, verdoppelte
jedenfalls trennte. So schreibt man Gerechtigkeit

Ich habe an dich gedacht, gestern
deine geteilte, deine gestreckte Abwesenheit
gezählt nach Kilometern im Quadrat

Augen, weißt du
und daß es zwei sind, wie der Rücken
und nur ein Geschlecht, selbstverständlich
von hier nach da und beredt
im Schlendern in Ruhe und zweideutig aufwärts

Soweit jedenfalls
Tut was er will
mit seiner Traurigkeit mein Körper
seinem Husten zu Liebe, den Gräsern im Brustkorb,
      in Schulter und Hals
dem Schmerz, das Hirn seiner Dunkelheit
jeden zweiten Gefallen, jeden dritten
Sagen wir, was er kann, und meine Armut

Heute gefällt mir das Leben, der Hut
      und der Wind aus Nordwest
Ich sage, oder mein Gebiß sagt...
(unvollständig sein großartiges Alphabet)
Nicht daß du mir fehlst, nur
deine Abwesenheit, verläßlich
in der Fläche, dein Irren
(im Ort, in der Zeit)

Nur heute

1999



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