Dresden, das barocke
Zwei Vasen, steinern, die Figur
hielt eine Lanze aufrecht
erschossen unter Kiefern den Ulan,
Dragoner, was weiß ich
Davon nur: vollgestellt wär Dresden,
wär das üblich
Mit Galgen, anders mit Betrug gerichteten
Geschäften alle Hänge
Denkmäler jetzt des Wirtschaftslebens,
Krieges
soweit das Auge reicht. Wiedergutmachung
die Landschaft tupft
für die wer? niemand kann. So stiftete
was bleibt die Eiszeit
Was immer kommt: Gewalt, Betrug, Triumph,
Gesellschaft namenlos
und wenn sich 1000 Kräne drehen, drehn
sich Kräne arglos
ohne Schuld. Der Ruhm des Tötens,
der nicht wahr genommene
Laut oder still falln die Gerüste, fällt der Platz
hinweg, auf dem Mann, Frau und Kind erinnerten
Deutlich: die Tombola-Buden, Bäckerein und Bäume
Während fließt der Elb-Strohm
über abgerollte Steine, Knochen, Kohle
der Elb-Strohm fließt und aus den Spalten
alles Wuchern endet
Triumphiert der Mensch
ein weiches Stück
na wenn schon
triumphiert
nicht trauert
mürrisch schaut
verstockt
herumläuft
So war dies eine gute Stelle
Davon künden Vasen, die Figuren
GARNICHTS
Schweigen Keine Namen nennen
1994/95
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