Die Söhne

                          Glaukos nun...IIias 6,119-236

Im Reigen der Stöße, wie Freunde,
im Panzer, wie Freunde mit Klingen
im Spiel, wie Freunde im Staub,
soweit die Beine reichen;
wer fällt, bleibt liegen

Wechseln über die Grenzen
Söhne von Vätern, wie diese
nicht glücklich, unglücklich auch nicht,
von Müttern, wie diese, Söhne,
von Arbeit genährt, von Häuten und Blut.
Alte Geschichten, verstehst du? Sie stampfen,
schreien, sehen sich, drehen sich. Doch ohne Gesicht

Gleich sind sie, Menschen und Menschen,
den Blättern gleich der Bäume. Wind streut sie aus
übern Boden, Erde nimmt sie, und Sonne
treibt sie heraus, wieder ins Wetter: So wachsen sie;
tut was zu tun ist was sie gewesen, werden sie,
werden sie... Was sie auch sind, jetzt oder später.

Tierstoff, der tötet und liebt, brüllt,
in Arbeit verstummt, noch in dieser,
der redet und redet, nichts sagt, nur wenig.
Wer fällt, ist stumm, wer nimmt, ist reich.
So standen sie, von den Göttern geliebt
in Hunger und Durst, müde, mit zitternden Knien.

Es ist heiß. Wie heißt du?
Grüner. Grün und Blau. Die Bleche glühn.
Wie heißt du? Es denken die Götter. Wer du bist,
ich seh's nicht. Trüb sickerts salzig aus dem Filz,
brennt in den Augen. Ich heiße, nicht: ich bin.
Die Hand die nimmt. Hier bin ich richtig. Was fehlt,
ich weiß es, wo es weh tut, weiß ich auch.
Staub scheuert und der Sand säuft. Ich will den Helm
abnehmen, du den deinen, Kopf um Kopf, die Masken.
Wer sagt denn, es genügt? Namen und Narben,
die werden es tun. Sieh doch.

So redeten sie
und fassten sich an den Händen.
Wir werden, du wirst: ein Anderer, nein.
Wie Freunde. Sie lachten und gingen,
sie lachten und brachten einer den andern nicht um.

Geliebt und gehasst: Warum nur? Es genügt nie

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