Schatten
In Durst und Hunger gehen jene mit, wohnen in Häusern,
die sie einst hatten: Sie sollten hier sein, hier wo sie sind. Wenn das Licht
knirscht,
Wahn schwitzt im Schmutz der Straßen und nach Kopf und Kragen greift,
bettelt der lauernde Zucker und blendet, Gnade nach Benzin stinkt, auch dann
Bewegt im Takt der Schläge, von Körpern, Elend, Gier,
gestoßen von gestohlenen Händen, in Tun oder Nichttun,
aufs Ende zu ging, was Ich sagt und lügt. Traurig die Jungen,
die Alten auch traurig, den Kopf voller Wünsche.
In der schrecklichen Kälte, der Magen leer und die Augen,
die Augen geschlossen in drückender Wärme, der Magen beschäftigt;
geschlagen, das wussten sie noch
Mit Fahnen, das wussten sie sicher, mit Händen gehoben im Feuerwerk,
mit Hüten geschwenkt und Gläsern, nie leer, mit wachsendem Brot, dem
Stampfen
der Tänzer, den scharfen, den blitzenden Zähnen im Fleisch, und ausdauernd
bliebe der Jubel und liebte... So sollte kommen das Ende,
das Ende von etwas, sollte beginnen, wovon sie nur wussten den Anfang.
Nachts miteinander gehen ein Stück die getilgten Gesichter, singt keine Stimme:
Helden des Vaterlands, Kinder des Glücks, Kinder des Vaterlands aller...
Sicher ist nur, dass sie gingen, von den Kreuzungen endlich,
zurück in die Dinge, auf die anderen Seite. Nur Kinder blieben,
in Horden die lauten Namen zurück, die niemand mehr hört.
Niemand? Diese und jene und das Getreide, gewiss.
Kinder, gewachsen wie Götter allem und jedem; dann alt und verloren,
blieben sie schuldig wofür sie geboren. Fern jetzt und ledig,
schuldig, doch wem? Du wirst es erfahren. Nur wenig
wiegen die Laibe gegessener Brote, die wispernden Steine im Fall
Du hörst sie, hier in der staubigen Sonne, aber nicht sprechen.
Du siehst sie, hier in der Baumhäute Graugrün, im Atem der Ziegel.
Es brüllt von den Wänden der Hunger, beinlos aus der Ölspur
Durst schreit nach Durst, nach den verlorenen Körpern. Was Ich sagte, log.
Niemand wohnt hier oder wohnte. Doch stumm stehen jene,
in quälender Unschuld stehen sie still, die Arme erhoben, fremd allem,
rauchblau. Wenn Wind geht, Statuen stellt aus Staub und Papieren,
verlorener Siege gewiss, wenn Wind kommt, der Wirbel beschädigter Worte;
wenn den Himmel die Asche der Arbeit verdrängt, vor allem dann
Höre! Wenn du sie siehst, bist du nicht mehr allein
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