Argonauten

                                             Niemand erinnert sich... Gerechtigkeit. G.Seferis

Ins Blaue aufgewachsen und gefallen, an Eisen starb und wuchs in Händen,
lebte auf dem Meer mit Flügeln, ich und ich, lief über Land auf hundert Beinen,
Holz, in dem wir saßen, standen, schliefen; ich und ich.
Wir waren Fünfzig, fünfzig Männer, eine Frau.
Wie schön sie war, die große Fremde bei den Fremden.

Schrecklich. Wir: Es war. Ich dachte lang, es ist.

Ich sehe Arme, Äxte, und den Schwung, die Lichtreflexe, eine schöne braune
      Haut,
Stechbeitel, Sägen, ich und ich, dann dieses graue, gelbe, grüne Nichts aus
      Wünschen,
baumbestanden geht es auf, und meine Füße stehen auf den Steinen,
wenn das meine Füße sind, und Narben, meine, Steine, die das Meer spuckt,
kluge Hände. Dann dieses weiße, blaue, rote Alles, baumbestanden
      aufgegangen;
Feuer brannten in der Nacht und flackernde Gesichter, eins und eins,
die vielen in den Jahren, die noch viele waren; ich verlor sie.
Wie hieß das Land und wer schrie meinen Namen?
Sie sind noch hier. Retten, sagte sie, wohin?
Wie schön sie war, und dieses weiße Irgendwann.

Sie stand fest, ein festes Flussstück, fasste sich am Nacken,
traurig, glaube ich, und sagte dann: Ich liebe dich. Wer bist du?
Ich war der Mann am Ruder, Tage, Wochen, Jahre... Gemacht von einem Schuh,
der plötzlich weg war. Jetzt geh, hieß das; ich ging, warum, hab ich vergessen.
Ich war der Mann, der sang, den Tieren und den anderen singen wollte, was es ist
      und wäre.
Ich war der Mann, der aufstand, plötzlich wegging übers Meer, und hausen wird
      in Mündern, keine Jahre kennt.
Im Spiegel war ich der und der, den Freunden dieser, taggeschält.
Ich war wie Gras und werde sein im Gras.

Wie schön sie war, die Fremde, schrecklich, groß, wenn sie das Fremde sang.
Jetzt liegen große weiße Knochen aus der Vorzeit auf dem grauen Sand,
darüber kreisen Vögel, schwarze, weiße, Wind weht Fetzen, Plaste und Papier.
Kein Blut, nicht Schweiß; von Griffen, Handabdrücken, Wimpernschlägen,
      es ist nichts geblieben.
Was sie dachten, ich und ich... Was sie taten, werden sie gewesen sein.
Sie hatten Namen.

Ich, Flussfleck, laubreich, walden, laute jetzt, sehr leise
aus den krummen Knochen, wenn ich gehe, ich und ich, gebeugt und brüchig.
Langsam, doch, als wäre ich, noch immer. Knochenschotter,
Wahn in Sedimenten sickert, Pulver weht, in Lüften wehen Worte, ich und ich.

Das grüne Ding, wohl lebt es, aber stumm, es hieße, wenn es hieße.
Wir. Es war. Sie sah mich lange an. Was Menschen müssen:

Gehen, halten. In Worten weiter. Ich und ich.

Ich rede jetzt mit Vögeln

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