Außer Mohn

                          In Flanders fields the poppies blow..., John Alexander McCrae

Über uns das Meer, darin die blauen, roten, weißen Vögel leben.
Das ist der Himmel, das sind Sterne... Viel zu viele bei den viel zu vielen.
Männer, Frauen? Es sind Kinder, müde alle in den Zwischenreichen.

Falsch, ganz falsch... Du siehst Gespenster.

Mohn blüht zwischen Kistenstapeln an der Autobahn...
Mit spitzen Ohren Hunde, langen dünnen Schwänzen,
mit schweren Pfoten, schwarzen Schnauzen in der Sonne
vor den kaum ergrünten Pappeln laufen...

Nur gute Europäer überall, Touristen, Babylon...
Wer ist das, rot im Mantel, wenn es Morgen wird?
Staub steigt auf und schrilles Lachen, Morpheus gellt,
Geheul streut Samen und Gerüchte aus. Es schwände Licht
und aus den Broten weicht das Dunkel, aus den Knochen Weiß;
das Brot geht stiften. Was nicht sein kann, aber...

Traumlager, oben in der Quellbewölkung, und im Spiegelfeld Kentauren...
Erst das Tier, dann stirbt der Mann an Furcht und Sonne, wenn das wahr ist.
Pferde, tatsächlich, die sich erbrechen, ausgeglühtes Blech und bunte Sohlen,
Vater, Mutter, Kind auf bunten Tafeln, ach, liebt euch, brennende Textilfabriken...
Clever, clever... Alle Tage ein Wunder wäre viel zu viel und noch zu wenig.
In Streicheln und Laubfall, hier im großen Herbst der gelben Felder, Staub weht.
Diesen Platz hat jemand gemacht, dem es ernst war...

Falsch! Ganz falsch. Ach, Blödsinn, es ist Mühsal, und verflucht, der Bauch.

Nichts außer Mohn und Stapel, die Paletten, wüste Dinge...
Es sehnt sich der Fremde, wohin auf der Insel?
Ich saß und hörte meine Schritte, spät...
„Tausende starben im Kampf und Generationen vergingen im Aufbau...“
„Und das ruhmreiche Heer der Griechen, Herr Hauptmann, begrub seine Toten...“
„Wir sind die Toten. Vor wenigen Tagen noch/ Lebten wir, wühlten im Morgen...“

Von Leibern, Köpfen, Häuten höre ich, von Sammlern, vom Genießen
immer Unerhörtes. Schmerz, in Gold und Zucker aufgestapelt, wäre
      wegzutragen...
Wenn alles wahr ist, sind sie hier, die Schläge. Viel zu viele bei den viel zu vielen.
Nichts, nur Zwischenreiche, Erde, aufgerissen, Löcher, Masten, die Gehäuse,
      Schrott,
das Schweigen in den Bäumen und die Maschinisten in der Abendlandmaschine.

Du bist sicher? Zähl bis drei... Die viel zu vielen Sterne.
Siehst du das Meer? Die Vögel, rot und weiß und blau.
Müde Kinder, Hunde an der Autobahn...

Und nichts in Flandern, außer Mohn

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