Zikaden, Zikaden
nach Anakreon
Morgenstimmen, Anhub taugenährter Geister, schwarz nicht sichtbar und weiß
auch nicht.
Lärm folgt Lebenden, wohnt mit dem Hunger im Gesang... Sie hätten keine Furcht,
kein Blut, das altert, keine Fragen, die den Sommer überstehen, schwer genug
und lang.
So waren Sommer, lang im Anfang dieses Kindes, glücklich oder nicht.
Was ich nicht weiß: Wer ist gegangen, geführt von Händen und geschoben
durch die Korridore,
zog mit den vielen durch den Schlick der weiß geschlämmten Farben. Kerbholz reibt,
mit stumpfer Klinge über Borken fährt, aus und in die Haut. Nichts weiter:
Wer das ist.
Ich sollte wissen, was die Knochen treibt, sie reiben lässt in Bäumen, schwingen
überm Schotter,
seit die Götter tot sind, leidlos hinterm Mond Verluste zählen. In der Zukunftszeitung
lesen,
im kurzen Atem der Zikaden die sich widerrufen: Märchen, alte, und
Geschichten, neue, von Gewalt und Fluchten.
Wenn ich in den Broten Stöhnen höre, in der Stille Zähne knirschen, Klappern,
eingehalten. Es wird lauter
Dies Schwirren durch die Sonnenflecken, dieser Zufallskörper, einzig; es war
Wiederkommen,
ist Vergehen, in den Abendstimmen endlich, im Verdämmern überm Laub, in
der wohlbekannten Starre.
Angst, ihr Lieben. Vor der leeren Nacht der Drachen, Schlangen, Hunde,
grauer Katzen, die nicht hier sind.
Hüte dich, Partisan im Film Noir, Detektiv im Niemandsland.
Durchs Dunkle gehst du stimmlos
Dazu gehören, wer denn nicht... Ich halte es für weise,
sagte ich. In Stimmen Stimmen sprechen Wahres, unverstanden,
in Stimmen, die mich haben, meine spricht; nicht die erste und die letzte auch nicht.
Zieht der Schwarm und schiebt in die kommende Nacht, die einen Takt hat,
den Takt, der gewesen. In Jubel, Lob und Klage. Gepriesen sei!
Es gilt ihnen scheint es für Singen
Sie nutzen den Tag und die Nacht.
Lachen, aber weinen nicht.
Götter sind leicht zu erkennen.
Hüte dich, hab acht!
Arbeit, es muss Arbeit sein,
am Netz, das den Tag fängt.
Von den Bewegten bewegt,
es schwingt
Gib den Befehl, Kapitän.
Der ist schon gegeben,
aber du weigerst dich noch
8.-10.2017, Chorefto/Dresden
Zitate: W.Hilbig, Palimpsest, und A.Endler, Dies Sirren
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